Kritik an Özdemirs Eckpunktepapier reißt nicht ab
Das von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir vorgelegte Eckpunktepapier zu Mindestanforderungen an die Mastputenhaltung sorgt weiter für scharfe Kritik. Der Agrarsprecher der CSU-Bundestagsfraktion, Artur Auernhammer, sieht darin "eine Gefahr und ein fatales Signal" für die hiesigen Putenhalter. Das gelte insbesondere für die geplante deutliche Verringerung der Besatzdichten.
Gut 56 Millionen Euro für Polen sowie Bulgarien und Rumänien
Die Europäische Kommission plant, aus der EU-Agrarreserve 56,3 Mio Euro für die bulgarische, polnische und rumänische Landwirtschaft bereitzustellen. Wie die EU-Kommission gestern Abend im Rahmen des Agrarministertreffens in Brüssel mitteilte, sollen damit die dortigen Landwirte für wirtschaftliche Verluste entschädigt werden, die ihnen wegen des Rükgangs der Erzeugerpreise aufgrund massiver Einfuhren von Getreide und Ölsaaten aus der Ukraine entstanden sind.
DBV: Vorfahrt für die Lebensmittelerzeugung auch bei Wassernutzung
Bei der Wassernutzung muss die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln nach der Trinkwasserversorgung Vorrang bekommen. Das fordert der Deutsche Bauernverband (DBV) anlässlich der Verabschiedung der Nationalen Wasserstrategie vergangene Woche im Bundeskabinett. Der DBV betont, dass Wasser die Grundlage für die Erzeugung hochwertiger Nahrungs- und Futtermittel sowie nachwachsender Rohstoffe ist.
Umweltrat einigt sich auf deutliche Anhebung der GV-Schwellenwerte
Nach Auffassung der Mitgliedstaaten müssen die Schwellenwerte für die Tierhaltung bei der Novellierung der EU-Industrieemissionsrichtlinie (IED) deutlich angehoben werden. Wie eine Sprecherin des Rates gestern Abend gegenüber AGRA-EUROPE bestätigte, soll laut großer Mehrheit der Umweltminister für Rinder und Schweine ein Grenzwert von jeweils 350 Großvieheinheiten (GV) gelten. Für Geflügel soll es ab 280 GV eine verpflichtende Anwendung der Regeln der IED geben.
Voraussichtlich weniger Getreide und Raps
In Deutschland zeichnen sich nach aktuellem Stand eine kleinere Getreide- und Rapsernte als 2022 ab. Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) beziffert das Getreideaufkommen einschließlich Körnermais gestern in seiner ersten Ernteprognose für 2023 auf 42,68 Mio t; damit würde das Vorjahresergebnis um 1,8 % verfehlt.
Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft leicht gesunken
Die Landwirtschaft hat ihre Treibhausgas-(THG)-Emissionen im vergangenen Jahr gegenüber 2021 um 1,5 % auf 62 Mio t CO2-Äquivalente (CO2e) reduziert. Das zeigt die neue Prognose des Umweltbundesamtes (UBA), die gestern in Berlin vorgestellt wurde. Als Gründe führt das UBA die geringere Schweinebestandzahl sowie einen niedrigeren Mineraldüngereinsatz an.
Trockene Witterung ließ NawaRo-Fläche wachsen
Die Anbaufläche für nachwachsende Rohstoffe (NawaRo) umfasste in Deutschland zur Ernte 2022 geschätzte 2,595 Mio ha, womit das Vorjahresniveau um 155 000 ha oder 6,4 % übertroffen wurde. Das entsprach knapp einem Sechstel der gesamten Agrarfläche. Ausschlaggebend für die Ausweitung war nach Angaben der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) die trockene Witterung im vorigen Jahr.
Landesbauernverband Brandenburg stellt sich quer
Erhebliche Vorbehalte gegen den vorgesehenen Klimaplan des Landes hat der Landesbauernverband Brandenburg. Verbandspräsident Henrik Wendorff hält dem Umwelt- und Landwirtschaftsministerium vor, es setze einseitig auf Umnutzung, Stilllegung und Vernässung bisher landwirtschaftlich genutzter Flächen.
Zweitwärmster Winter in Europa seit Aufzeichnungsbeginn
Der Winter 2022/23 war in Europa der zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1979. Insbesondere in Osteuropa und Teilen Nordosteuropas lagen weit überdurchschnittliche Temperaturen vor. Das geht aus Auswertungen des Copernicus Climate Change Service hervor, der für das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) im Auftrag der EU-Kommission monatliche Klimabulletins erstellt.
Weniger Körner- und Silomais eingebracht
Trotz einer Erweiterung der Anbaufläche haben die Landwirte in Deutschland im vergangenen Jahr weniger Körnermais geerntet als 2021. Eingebracht wurden insgesamt 3,8 Mio t und damit 14 % weniger als im Jahr zuvor. Darauf hat das Deutsche Maiskomitee (DMK) unter Berufung auf endgültige Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hingewiesen.