Stickstoffsaldo sinkt immer weiter
Die Nährstoffüberschüsse in Niedersachsen haben sich 2022/23 weiter verringert. Gemäß dem 11. Nährstoffbericht der Landwirtschaftskammer lag der Stickstoffsaldo um 50.461 Tonnen unter der zulässigen Menge. Fortschritte gab es auch beim Phosphat. Beim rechnerischen Bedarf stand hier unterm Strich ein Minus von 26.099 Tonnen. Die Verringerungen schlagen aber noch nicht auf die Oberflächen- und Grundwassermessstellen durch. Aus Sicht von Agrarministerin Staudte müssen die Anstrengungen somit fortgesetzt werden. Landvolkpräsident Hennies fordert indes eine Verschlankung des Düngerechts.
Mehr Markt und weniger Staat
Für mehr Markt und weniger Staat hat sich Sachsens Bauernpräsident Krawczyk ausgesprochen. Auch wenn die Agrarmärkte mitunter brutal sind, wünscht er sich keinen starken Staat, der sich andauernd in unternehmerische Fragen einmischt und zudem häufig belehrend auftritt. Krawczyk wies beim agrarpolitischen Forum der "agra" darauf hin, dass die bisherige Subventionierungspraxis am Ende ist, wenn kein öffentliches Geld mehr da ist. Der SLB-Präsident plädiert deshalb für eine Politik, die Freiheiten und Gestaltungsspielräume eröffnet, anstatt Produktionsstandards mehr und mehr nach oben zu schrauben und unternehmerische Landwirte immer weiter einzuengen.
Verpachtung auf neuer Grundlage
Nach monatelangen Diskussionen hat sich die Bundesregierung mit den fünf ostdeutschen Länderagrarressorts auf Modalitäten für die Verpachtung von BVVG-Flächen verständigt. Der Verkauf wird zum Jahresende weitgehend eingestellt. Laut Minister Özdemir hat damit "der Ausverkauf kostbarer Ackerflächen" endgültig ein Ende.
Rekordüberschuss beim Agrarhandel mit Drittstaaten
Die Europäische Union hat 2023 im Außenhandel mit Erzeugnissen der Agrar- und Ernährungswirtschaft einen neuen Rekordüberschuss erzielt. Nach Angaben der EU-Kommission erreichte der Saldo 70,1 Mrd. Euro und damit 22% mehr als im Vorjahr. Dabei standen Exporten im Wert von 228,6 Mrd. Euro Importe von 158,6 Mrd. Euro gegenüber.
Paris wertet Impfung als Erfolg
Aus Sicht des französischen Landwirtschaftsministeriums hat sich die Impfung von Enten gegen die Geflügelpest bewährt. Die Anzahl der Seuchenfälle in Nutztierhaltungen ist seit Beginn der Kampagne vergleichsweise gering ausgefallen. Bis Anfang April erhielten gut 21 Millionen Enten jeweils zwei Impfungen; bis Ende September sollen insgesamt 64 Millionen Enten vollständig immunisiert werden.
Fleischverzehr auf neuem Tiefstand
Auch 2023 hat sich in Deutschland der langfristige Trend zu einem geringeren Fleischverzehr fortgesetzt. Mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verzehr von 51,6 Kilogramm wurde der niedrigste Wert seit Beginn der Erfassung erreicht. Gegen den Trend hat der Geflügelfleischverzehr aber spürbar zugenommen. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir rief dazu auf, sich bietende neue Marktchancen zu nutzen.
Größeres Maisareal in maßgeblichen Bundesländern erwartet
Die Maisfläche in wichtigen deutschen Anbaugebieten könnte in diesem Jahr etwas größer als 2023 ausfallen. Fachleute rechnen beispielsweise mit einer Ausweitung des Anbaus in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern. Wichtige Faktoren seien die Aussaatprobleme im Herbst und GLÖZ 7. Laut Destatis wurde zur Ernte 2023 in Deutschland auf 2,466 Mio. Hektar Mais angebaut.
Doch kein Glyphosat-Verbot
Auch im südlichen Nachbarn der USA sorgt Glyphosat für Schlagzeilen. Das dort eigentlich für den 1. April 2024 vorgesehene Verbot des Herbizidwirkstoffs trat nicht in Kraft. Es wurde bis auf Weiteres verschoben. Die mexikanische Regierung begründet dies damit, dass es noch keine Alternative zu Glyphosat gibt. Dies war in dem betreffenden Dekret jedoch als Voraussetzung für ein Verbot verankert worden.
Ostdeutsche Bauernpräsidenten fordern Kurswechsel
Weder die Übertragung von weiteren BVVG-Flächen an das Nationale Naturerbe noch die neuen Verpachtungsmodalitäten finden in den ostdeutschen Landesbauernverbänden Zustimmung. Gefordert werden Verkäufe an regional verankerte Landwirtschaftsbetriebe. Der Politik wird vorgeworfen, keine Rücksicht auf die Agrarstruktur zu nehmen.
Antragsstart für Tierwohlprämien
Vier Wochen nach Beginn der investiven Förderung können Schweinehalter nunmehr auch Anträge auf eine Förderung der laufenden Mehrkosten infolge von Maßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls stellen. Insgesamt stehen für das Bundesprogramm 1 Mrd. Euro zur Verfügung, davon 150 Mio. Euro in diesem Jahr.